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Wie Piggeldy und Frederick auf dem Winterdeich

Ich mußte bei unserer heutigen Tour an ein Kinderbuch denken, bei dem Piggeldy von Frederick wissen wollte, was Geduld ist. Geduld war bei uns auch nötig, da unsere Planung eine Strecke von ca. 150 Kilometer vorsah. Viel mehr noch aber wehte uns der kalte Südwind ins Gesicht und ähnlich wie in der Kindergeschichte wärmte bei uns die spärlich scheinende Wintersonne überhaupt nicht.

Die Idee zu unserer heutigen Tour basiert auf Christophs alljährlichem Wunsch, die STRAVA-Festive500 zu fahren. Zwischen Weihnachten und Neujahr müssen dazu 500 Kilometer auf dem Rad zurückgelegt werden. Egal, was das Wetter sagt.

Das Wetter sagte aber kräftigen Süd- bis Südostwind mit 4 Bft, Böen bis 7 Bft voraus und Temperaturen knapp über 0°C. Unser erster Plan war, bis an die Oder zu fahren. Das bedeutete aber das flache und vor allem sehr offene Oderbruch zu durchqueren. Bei dem Wind kein Vergnügen.

Ich plante daher eine alternative Route, die uns im ersten Teil nach Südost führen sollte und dann etwas weiter westlich wieder zurück. Die Idee dabei war, den Rückweg auch mit Rückenwind zu absolvieren.

Natürlich sollten auch wieder einige Kacheln eingesammelt werden. Und so starteten wir zuerst nach Osten, um durch Strausberg nach Hohenstein und weiter über Garzin nach Buckow zu fahren. Der Wind quält uns auf den offenen Flächen. Der ausgedehnte Wald der Märkischen Schweiz schützt uns dann aber.

Ab Münchehofe wird es aber wieder offener und vor allem müssen wir jetzt genau gegenan fahren. Ich versuche dabei für Christoph etwas Windschutz zu geben. Er hat von seinen letzten Festive-Touren noch leicht dicke Beine.

Ab Steinhöfel (Gemeinde im Landkreis Oder-Spree) wird es wieder waldiger. Wir finden einen geradlinigen relativ frisch geschotterten Waldweg nach Berkenbrück. Im Wald treffen wir auf eine kleine Ansammlung von alten kleinen Autos.

In Berkenbrück überqueren wir die Bahnlinie Berlin – Frankfurt / Oder und kurz danach die A12. Wir lassen den Dehmsee rechts liegen, wundern uns dabei etwas über die alten und verlassen wirkenden Gebäude des Ferienlager „Feliks Dzierżyński“ des MfS.

Kurz vor dem Kersdorfer See treffen wir auf unsere Route vom November (Ein sonniger Tag im LOS) und haben kurz danach die Schleuse Kersdorf erreicht.

Schleuse Kersdorf Südkammer

Bis Sauen geht es noch weiter nach Süden und dann nach Westen und auf den Heimweg. Hinter Sauen quälen wir uns etwas, da wir einen Höhenzug überqueren müssen. Es geht zuerst nicht steil bergauf, sondern eher so, dass man es kaum spürt, sich aber wundert, was da bremst. Dann kommen noch einige deutlich sichtbare Wellen und Pfaffendorf ist erreicht.

Danach rollt es aber. Wir lassen den eigentlich geplanten Abstecher durch den nördlichen Teil der Beeskower Platte weg und fahren von Wilmersdorf nach Norden zur B168 und fliegen auf ihr bis Langewahl, einem Ort vor den Toren der Stadt Fürstenwalde.

In Fürstenwalde nehmen wir einen kleinen Imbiss zu uns und nutzen die neue Energie und den Rückenwind für den Rückweg. Von Fürstenwalde bis zum Löcknitztal folgen wir einem sehr gut fahrbaren Radweg, danach müssen wir noch kurz über die B1/B5, schlagen noch einige Haken und sind nach knapp 150 Kilometern wieder am Ausgangspunkt. Ziel erreicht.

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