Auf Sicht paddeln ….
Mitte Dezember gibt es noch einmal die Gelegenheit, die Uckermark zu erkunden. Es ist grau, es ist mit 7°C für Dezember eher warm, es weht kaum ein Lüftchen und vielleicht soll sogar noch die Sonne herauskommen.
Auf dem Hardenbecker Haussee war ich in diesem Jahr bereits im April. Die Bedingungen waren etwas anders. 14°C, dazu aber ein kräftiger Wind aus SW, zum Beginn Schauer, später aber etwas Sonne. Und ich war sogar kurz im sehr klaren Wasser zum Abschluss.
Auf dem Hardenbecker Haussee folge ich dem Nordufer, durchquere schnell den Schumellensee und komme zu dieser interessanten Brücke auf dem Strom. Zu den Besonderheiten dieses Reviers hatte ich im April schon geschrieben – Hardenbecker Haussee – deshalb verweise ich hier nur auf den Beitrag.
Das Tal weitet sich bald darauf wieder und die Kirche von Boitzenburg taucht auf. Boitzenburg in der Uckermark / Boitzenburger Land könnte ich hier noch erwähnen, aber das Boizenburg an der Elbe hieß nicht lange Boitzenburg.
Prägend für Boitzenburg ist das Schloß, welches wohl manchmal auch Neuschwanstein des Nordens genannt wird, mit all seinen Bauten. Vom Wasser sieht man allerdings fast nur das Schloß. Den Rest versperren die Bäume und Hügel.
Rechts vom Badestrand befand sich noch ein Steg mit Kanus, die man im Sommer mieten kann. Und im Schloß kann natürlich gut gegessen werden, was ich vor vielen Jahren schon einmal tat: Unterwegs im Auftrag des ESK
Auf dem Küchenteich von Boitzenburg findet man einige der für die Gegend typischen Bootshäuser. Hier sind scheinbar nur Angelkähne untergestellt, von denen ich auch einige auf dem Wasser traf. Mit denen gab es einige nette Wortwechsel. Zwei meinten, ich solle aufpassen, dass ich denn mit dem Ding nicht umkippe, das Wasser wäre so kalt. Und andere meinten, heute würde nix beißen. Die Hechte sind zwar da, aber anbeißen, wollen sie nicht.
Unter Wasser gibt es auch einige Aktivitäten. Ich sah mehrere Hechte, zwei mal einen Biber, wie er mit der Kelle auf das Wasser klatschte und dann diese relativ frisch abgenagten Zweige, auch vom Biber.
Auch in der Luft tat sich einiges. Besonders beeindruckte mich ein Eisvogel, der mit seinem schönen Blau einen starken Kontrast zum sonst so grauen Tag bot. Und ein Seeadler, der über die Bäume am Ufer zog.
Von Boitzenburg ging es zurück zum Schumellensee, wo sich diese Badestelle versteckt. Die könnte im Sommer ganz nett sein, vor allem auch weil sich der Parkplatz dazu ca. 200m entfernt befindet und klein ist.
Vom Schumellensee machte ich noch einen kleinen Abstecher zum Krienkowsee. An der 1976 gebauten Columbusbrücke mußte ich mich richtig ducken. Und so richtig vertrauenerweckend wirkte sie nicht. Aber vielleicht sollte die Konstruktion auch einfach nur mutig genannt werden.
Zurück auf dem Hardenbecker Haussee sollte auch klar werden, was der Titel meint. Über weite Teile der Tour konnte ich mit Blick auf den Grund paddeln. Der Hardenbecker Haussee soll zwar bis zu 36m tief sein und er hat auch steile Ufer. Aber die Sichtweite beträgt 4m und im Herbst vielleicht sogar noch mehr.
Den Vier-Brüder-Platz fand ich noch sehr schön. Vielleicht als Ziel für einen Paddelkurztrip. Es war von hier nicht mehr weit bis zu meinem Startpunkt.
Das westliche Ende des Hardenbecker Haussees spare ich heute aus. Auch so waren es schon ca. 14 Kilometer und meine Füße wurden langsam immer kälter.