Wackeltour auf dem Süßen See
Der Plan war eigentlich, auf der Saale ein Paar Paddelschläge zu machen. Auf Grund einiger Umleitungen kam ich aber in die Nähe des Süßen Sees und änderte meine Pläne kurzfristig.
Bevor es diese ganzen neuen Seen in Mittelsachsen gab, war der Süße See eine der wenigen Möglichkeiten in dieser Region Wassersport zu betreiben. Allerdings war ich noch nie auf dem See nur Anfang der 90er oder Ende der 80er des vorigen Jahrhunderts am Ufer und zu einer Party.
Den Einstieg wählte ich in Aseleben, wo es in Wassernähe einen Parkplatz gibt. Das SUP ist schnell aufgebaut und los geht’s.
Von Süden/Südosten weht ein doch recht starker Wind von 3-4 Bft und ich lege die Runde so, dass ich zunächst im Windschatten des Südufer bleibe und dann auf der Nordseite mit Rückenwind zurück komme.
Am Ufer reiht sich eigentlich ein Garten an den nächsten, auf manchen sind Segelboote geparkt. Ich sehe sehr viele Ixylon und auch kleinere Kielboote. Einer hat auch eine DDR-Fahne gesetzt. Das Wasser ist flach, der Grund oft steinig. Zu sehen ist aber leider nix, da das Wasser trüb ist.
Ich komme dem Ufer folgend relativ gut voran. Nur die stärkeren Böen bremsen mich immer wieder.
In Seeburg wechsle ich auf die Nordseite und fahre nach Westen, Wind und Welle kommen ab jetzt von schräg hinten.
Was eigentlich mein vorankommen erleichtern soll, zeigt sich schnell als große Herausforderung. Die Wellen sind nicht groß, vielleicht 15 Zentimeter, aber sie bringen sehr starke Unruhe ins Brett. Kräftiges gleichmäßiges Paddeln geht eigentlich nicht mehr. So unsicher und wackelig habe ich mich in den letzten vier Jahren, seitdem ich SUP fahre, noch nie gefühlt.
Ich versuche trotzdem den üblichen Rhythmus von 30 Schlägen links, 30 Schlägen rechts durchzuziehen. Aber das klappt nicht. Wenn ich in Luv paddle stabilisiert es nicht. Nur in Lee paddeln funktioniert.
Auf Höhe des Galgenberg drehe ich daher den Bug auf den See hinaus und arbeite mich gegen den Wind bzw. schräg gegen den Wind zum Südufer zurück. Auch hier paddle ich vor allem rechts (in Lee), da mich der Wind sonst wieder zurück drückt.
Ab Mitte des Sees geht es wieder halbwegs und ich überlege kurz, am Südufer noch etwas nach Westen und zurück zu fahren, verwerfe den Plan aber und steuere Aseleben wieder an.
Knapp eine Stunde hat der Ausflug gedauert und ich bin ziemlich geschafft. Ich springe dann noch kurz in den Süßen See und mache mich anschließend auf die Weiterfahrt.