Commute

hin und zurück

Die Idee, mit dem Bike an einem Tag aus dem großen B in den Barnim zur Arbeit und nach getanem Tagwerk von dort auch wieder zurück zu fahren, existierte schon länger. Aber es sollte bis heute dauern, ehe ich mich wirklich daran machte.

Die Fahrt nach Eberswalde am Morgen begann mit relativ hohen Temperaturen in der Stadt aber auch mit Nebel an der Peripherie.

An diesem Morgen folge ich auf der ersten Hälfte der Strecke dem Berlin-Usedom-Radweg und nutze die Gelegenheit um auch im Bereich der Eisenbahn bei Bernau ein Paar Fotos zu machen. Hier habe ich einen RE3 in Richtung Elsterwerda erwischt.

Den Rest der Strecke folge ich der B2, die zumindest in der letzten Ferienwoche noch erträglich ist und gelange nach knapp 2 Stunden Fahrzeit im Büro an.

Am Nachmittag habe ich als Ziel, die Baustelle Schiffshebewerk Niederfinow und auch die Badeanstalt in Eberswalde zu besuchen und so fahre ich nicht auf dem kürzesten Weg zurück, sondern verlängere die Runde, indem ich zunächst Richtung Osten aufbreche und erst später nach Süden schwenke. Aber schon auf dem Weg entlang des Finowkanals merke ich, daß der Rückweg wohl wesentlich beschwerlicher als die Tour am Morgen werden würde, denn schon hier spürte ich eine gewisse Mattigkeit.

Größere Höhenunterschiede sind auf der Tour nur im Bereich des Finwotals zu überwinden. Zunächst kommt die Steigung im Bereich der Ragöse, die ich noch recht locker erklimme. Wenige Kilometer später muß ich dann aber von Struwenberg nach Hohenfinow hinauf fahren und quäle mich zum ersten mal an diesem Tage so richtig. Oben angekommen rollt es auch nicht viel besser, denn hier macht sich der leichte Gegenwind bemerkbar, der mich ausbremst.

Hinter Hohenfinow geht es durch Wald in Richtung Gersdorf, wo mich der relativ schlechte Straßenbelag weiter nervt und ich das Gefühl nicht loswerde, daß die kleinen Räder des Herkelmann gnadenlos in jedes Loch plumpsen und mich dabei abbremsen.

Dann folgt Ewigkeiten offenes Land und die kleinen Alleebäume halten den Wind nicht zurück. Statt dessen habe ich sehr oft den Geruch verwesenden Obstes in der Nase. Von den vielen Apfel-, Pflaumen- und Birnbäumen fallen die Früchte, aber niemand sammelt sie auf.

Überraschungen aus der Vergangenheit warten dann in Beerbaum und Gratze auf ahnungslose Schmalspurtreiber. Denn in den Ortsdurchfahrten hat Pflaster aus den Anfangstagen der Mark bis in die heutigen Tage überlebt und fordert das Material zum Vergleich heraus. Das Pflaster in Beerbaum empfinde ich übrigens meist als schlimmer als jenes von Gratze, die Pflasterstrecke ist aber auch etwas länger. In Beerbaum kam mir wie zum Beweis auch eine RR-Fahrerin schiebend entgegen.


Ortsdurchfahrt Beerbaum, leichte Steigung in Richtung Gratze

Im Bereich von Börnicke habe ich dann endgültig die Lust aufs Rennradfahren verloren und fahre nur noch mechanisch weiter. Meine Geschwindigkeit sinkt dabei immer mehr und nur das Einwerfen des letzten Müsliriegels gibt mir noch etwas Energie und bringt mich bis nach Hause, wo ich nach insgesamt 120 Kilometern wieder eintrudele.

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